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Huch, die Angst ist da!

Wie sich Kinder und Eltern mit ihrem Angstmonster aussöhnen können

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Huch, die Angst ist da!
Ulrike Légé & Fabian Grolimund
Verlag
Hogrefe
ISBN-Nummer
978-3-456-86119-7
Preis
19, 95 €
Kaufen bei Diana Künne, Pädagogischer Verlag und Buchhandlung

Ängste bei Kindern erleben wir leider immer häufiger – nicht zuletzt verstärkt durch die Corona-Epidemie und der damit einhergehenden erheblichen Verunsicherung von Eltern und Kind.

Die Autoren haben ein Buch für Eltern und Kinder mit Ängsten geschrieben.

Der erste Teil ist für die betroffenen Kinder geschrieben, mit anschaulichem Bildmaterial und kleinen Übungen im Umgang mit ihrer Angst. Der zweite Teil ist den Eltern gewidmet, mit dem Ziel, dass diese die Ängste ihrer Kinder wahrnehmen, besser verstehen und Ideen entwickeln, wie sie ihre Kinder besser unterstützen können. Dabei wird auch auf die neurobiologischen Ursachen der Angst eingegangen, die „Amygdala-Angst, die mit Panikattacken einhergeht, der kortikal basierten Angst gegenübergestellt, die auf einem komplexen Zusammenspiel zwischen Genetik und Umwelterfahrungen zurückzuführen ist.  Besonders dem Thema „Trennungsängsten“ mit Einschlafschwierigkeiten wird viel Raum gewidmet mit anschaulichen verhaltenstherapeutisch basierten Anregungen, wie diese überstanden werden können.

Und in den im Buch beschriebenen „Beschwichtigungsversuchen“ der Erwachsenen erkennt man nicht selten seine eigenen Strategien wieder: „Du schaffst es schon“, „nächstes Mal klappt es besser,“ „ich weiß, dass du es kannst“, „es tut gar nicht weh“, und man erfährt, wie kontraproduktiv diese sind und sie vor allem eins schaffen, die Ängste und die sich dahinter verbergende Verzweiflung zu stärken. Schrittweise erlernt der Erwachsene seine eigenen Ängste zu erkennen, seinem Kind mit seinen Ängsten zuzuhören und zu begleiten.

Kommentar

Das Buch liest sich auch nach einem anstrengenden Praxisalltag leicht, es ist anregend und humorvoll geschrieben und sehr praxisrelevant, so tauchen beim Lesen immer wieder selbsterlebte Situationen auf.  Die Anregungen lassen hoffen, in ähnlichen Situationen hilfreicher zu reagieren.

Die Autoren weisen mit recht auf den großen interindividuellen Unterschied in der Ausprägung und im Umgang mit Ängsten um: Orchidee oder Löwenzahn – und wahrscheinlich gibt es noch viele Zwischenstufen. Nicht nur für Botaniker, sondern für Eltern, selbst betroffene Kinder/Jugendliche aber auch für die Ärzte, die diese Menschen über viele Jahre begleiten, ist das Buch unbedingt zu empfehlen.

 

Dr. Kirsten Stollhoff